Seit Ende 2024 berät die Private-Banking-Sparte von BBVA in der Schweiz ihre Kunden, Bitcoin und Ether in ihr Portfolio aufzunehmen. Philippe Meyer, der die Abteilung für digitale und Blockchain-Lösungen bei BBVA Schweiz leitet, empfiehlt wohlhabenden Kunden, zwischen 3% und 7% ihres Portfolios in Krypto zu investieren. Diese Empfehlung zielt darauf ab, die Renditen zu steigern, ohne die Anleger einem übermäßigen Risiko auszusetzen.
BBVA begann bereits 2021 mit der Ausführung von Krypto-Transaktionen für eine ausgewählte Kundengruppe. Meyer berichtet, dass die Bank im September 2024 damit begonnen hat, formell eine 3%ige Bitcoin-Beteiligung in ausgewogenen Portfolios zu empfehlen. Aktuell können risikobereite Kunden bis zu 7% in digitale Vermögenswerte investieren, was BBVAs wachsende Zuversicht in Krypto als Mainstream-Option widerspiegelt. Kürzlich hielt Meyer einen Vortrag auf einer Blockchain-Konferenz in Lugano, Schweiz.
Die Reaktionen der Kunden waren bislang positiv. Meyer hebt hervor, dass bereits eine kleine Allokation von 3% „die Performance“ eines diversifizierten Portfolios erheblich steigert und man dabei „kein großes Risiko“ eingeht. Kurzfristige Preisschwankungen sind zwar möglich – Krypto-Märkte können innerhalb einer Woche um 20% fallen –, doch scheinen private Kunden bereit zu sein, diese Schwankungen in der Hoffnung auf höhere Gewinne in Kauf zu nehmen. Laut Reuters berät BBVA, die zweitgrößte Bank Spaniens, ihre Private-Banking-Kunden seit September 2024, je nach Risikobereitschaft zwischen 3% und 7% ihrer Portfolios in Kryptowährungen zu investieren. Derzeit bezieht sich diese Empfehlung auf Bitcoin und Ether.
Regulatorisch gesehen trat die Verordnung über Märkte in Krypto-Assets (MiCA) Ende Dezember 2024 in Kraft. Dieses Regelwerk regelt die Emittenten von Tokens und Dienstleister in der EU. Dennoch berichtet die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde, dass 95% der EU-Banken Krypto-Activities gänzlich vermeiden. BBVA sticht hier hervor: Im März 2025 erhielt die Bank die offizielle Genehmigung von Spaniens Wertpapieraufsicht, den Handel mit Bitcoin und Ether im Land anzubieten.
In den kommenden Monaten plant BBVA, Funktionen für Kauf, Verkauf und Portfolioverwaltung in ihre bestehende mobile App zu integrieren. Der Start erfolgt zunächst mit ausgewählten Kunden, bevor das Angebot breiter ausgerollt wird. Während Wettbewerbsbanken wie Santander ihre eigenen Stablecoins entwickeln, die an Dollar und Euro gekoppelt sind, könnte BBVAs Schritt eine Welle von Mainstream-Krypto-Dienstleistungen auslösen. Derzeit erhalten nur vermögende Kunden diese Krypto-Empfehlungen. Sollte sich jedoch zeigen, dass die Allokationen solide Renditen abwerfen und BBVA auch Marktrückgänge übersteht, könnten andere Banken folgen. Dies würde mehr Anlegern die Möglichkeit geben, Krypto neben Aktien, Anleihen und Immobilien zu halten. Die wirkliche Bewährungsprobe wird kommen, wenn Bitcoin oder Ether stark fallen. Hält sich BBVAs vorsichtiger Plan auch unter Druck, könnte dies die Art und Weise, wie die traditionelle Finanzwelt digitale Vermögenswerte behandelt, grundlegend verändern.